Ultraschall-Workshop: Sonographie der Säuglingshüfte – Praktische Übungen zur Abtasttechnik nach Graf am Phantom mit Lagerschale und Schallkopfführungssystem
299,00 €
inkl. 0 % MwSt.
Teilnehmergebühren | |
---|---|
Arbeitslos/Elternzeit | EUR 129,00 € |
Mitglied der Akademie für medizinische Fortbildung | EUR 249,00 € |
Nichtmitglied der Akademie für medizinische Fortbildung | EUR 299,00 € |
* Im Anmeldeverfahren wird der/die Mitgliedsstatus/Elternzeit/Arbeitslosigkeit geprüft und berücksichtigt.
Die Sonographie gilt heute als „Goldstandard“ der bildgebenden Diagnostik zur Klassifizierung des Entwicklungs- und Reifungszustandes kindlicher Hüftgelenke. Durch Integration der bekannten Werte zur Hüftentwicklung nach Graf (Sonometer 1984), der Reifungskurve nach Tschauner (1993) sowie der Daten von Matthiessen (1994) ergibt sich für die Verknöcherung des Neugeborenenpfannendaches ein „exponentieller“ Bereich der optimalen Hüftentwicklung. Besonders bei dezentrierten Gelenken (Typ IIc instabil, D, Typ III bzw. IV) ist die Ossifikationsgeschwindigkeit innerhalb der ersten 6 Lebenswochen am höchsten, vermindert sich bis zur 12. Lebenswoche und pendelt sich mit der 16. Lebenswoche auf ein proportionales Größenwachstum von Hüftkopf und Pfanne ein. Diese Daten wurden mathematisch parametrisiert, um die Verknöcherungsgeschwindigkeiten grafisch darstellen zu können Matthiessen (1994). Durch Anwendung konservativer Behandlungsmethoden kann infolge der hohen Verknöcherung in den ersten 6 Lebenswochen bereits innerhalb von 3 Monaten eine vollständige Ausheilung dezentrierter Gelenke erreicht werden, ohne dass später mehrere aufwendige Operationen bis hin zur totalprothetischen Versorgung erforderlich werden. Es ist seit längerer Zeit bekannt (Tönnis 1984), dass die Behandlungsergebnisse umso besser sind, je früher die Therapie begonnen wird. De Pellegrin (2016) konnte statistisch eindeutig nachweisen, dass bei Diagnostik und Therapiebeginn direkt postpartal bis zum 11. Tag 91% aller Hüftgelenke innerhalb von 3 Monaten voll ausgereift waren (Definition: Alpha-Winkel gut über 60°). Alle Kinder mit Therapiebeginn zwischen dem 11. Tag und der 6. Woche erreichten nur 62 % und diejenigen Kinder mit Therapiebeginn jenseits der 6. Woche nur noch 48% der erforderlichen Pfannenverbesserung.
Um mit der Therapie bestmögliche Behandlungsergebnisse zu erreichen, ist daher die sonographische Untersuchung direkt nach der Geburt das Wichtigste.
Im Vergleich zu anderen sonographischen Untersuchungen wird zur Befunddokumentation ein Bild in einer definierten Standardschnittebene gefordert. Diese Ebene kann räumlich nur festgelegt werden, wenn drei Strukturen im Raum eindeutig definiert sind (Unterrand des os ilium, Schnitt in der Mitte des Acetabulum, Labrum acetabulare). Zudem müssen etwaige Dreh- und Kippfehler ausgeschlossen werden. Falls diese Strukturen nicht exakt dargestellt sind, muss der Schnitt verworfen werden. Er kann für die Beurteilung nicht verwendet werden. Das ist für Anfänger häufig schwierig. Es gibt aber ein ausgefeiltes Lehrsystem mit mnemotechnischer Begleitung, welches bei konsequenter Übung relativ schnell zu beurteilbarer Befunddokumentation führt. Zudem werden viele kleine Tipps und Tricks demonstriert (Einbringen der Kinder in die Lagerungsschale, Mithilfe der Mütter oder Väter etc.). Alle Empfehlungen sind auf ein Ziel ausgerichtet: Möglichst schnell brauchbare Befunde zu produzieren, bevor die Kinder oder die Eltern unruhig werden.
In diesem Workshop sollen in Kleingruppen das Grundprinzip der Hüftsonographie besprochen und die Abtasttechnik eingeübt werden. Vor Beginn des Workshops werden Ihnen einige Lerninhalte zur Abtasttechnik digital zur Verfügung gestellt, mit der Bitte, diese durchzuarbeiten. Bei der Präsenzveranstaltung werden diese Inhalte nochmals kurz zusammengefasst; der Schwerpunkt während des Workshops liegt auf den praktischen Übungen unter Anleitung von Herrn Dr. Matthiessen. Der Workshop bietet Ihnen die Möglichkeit, die Abtasttechnik im Rahmen einer Kleingruppe (max. 5 Personen) unter Anleitung eines äußerst erfahrenen Tutors einzuüben.
WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG
REFERENT / TUTOR
Dr. med. Hans Dieter Matthiessen, Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie, Kinderorthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin, DEGUM-Seminarleiter, Annette-Allee 24, 48149 Münster
Dr. med. Hans Dieter Matthiessen, Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie, Kinderorthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin, DEGUM-Seminarleiter, Annette-Allee 24, 48149 Münster
ORGANISATORISCHE LEITUNG
Christoph Ellers, Leiter Ressort Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe
Veranstaltungsort/e
Münster
Geplanter Veranstaltungsbeginn
05.12.2025 - 15:00 Uhr
Geplantes Veranstaltungsende
05.12.2025 - 19:00 Uhr
Dauer
5 UE
Terminplan
Von | Bis | Ort |
---|---|---|
05.12.2025 - 15:00 Uhr | 05.12.2025 - 19:00 Uhr | Münster |
Fortbildungspunkte
6 CME-Punkte
Fortbildungskategorie
K – Blended-Learning-Fortbildungsmaßnahmen
Format
Präsenz
Kategorie
Ultraschallkurse
Anbieter
Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL
Fachgebiet
FA Orthopädie, FA Kinder- und Jugendmedizin
Zielgruppe
Ärztinnen & Ärzte
Wissenschaftliche Leitung
Dr. med. Hans Dieter Matthiessen
Ansprechpartner
Alexander Ott
0251 929 2214
alexander.ott@aekwl.de
0251 929 2214
alexander.ott@aekwl.de
Keine Angabe
Keine Angabe