PRÄSENZ – Hauptprogramm – Weltweit arbeiten mit Ärzte ohne Grenzen [HP02P]

Weltweit arbeiten mit Ärzte ohne Grenzen

Wer Medizinstudierende heute fragt, ob sie sich später einen humanitären Einsatz vorstellen können, erntet Zustimmungsraten von fast hundert Prozent. Warum engagieren sich trotzdem nur sehr wenige Ärztinnen und Ärzte später in der humanitären Hilfe? Und wie sieht es da aus, wenn sie es tatsächlich täten? Anhand des konkreten Lebenslaufs von Tankred Stöbe und durch Projekteinblicke in die Krisengebiete der Gegenwart soll gezeigt werden, wie ärztliches Engagement ohne Grenzen umgesetzt werden kann: welche Chancen und Gefahren einem begegnen können? Welche Gewohnheiten und Sicherheiten sollten aufgegeben werden, zumindest für einige Monate? Welche zusätzlichen Aspekte, welche Qualifikationen sind zu bedenken? Warum wird die Ohnmacht von dem politischen Scheitern im Ukraine- und Gaza-Konflikt vor Ort eher kleiner als größer? Und was kann individuell unternommen werden, wenn man selbst nicht mitarbeiten kann, sich aber dennoch engagieren möchte? Denn für Resignation gibt es keinen Grund!

Tankred Stöbe arbeitet seit über 20 Jahren als humanitärer Arzt und war in 30 Einsätzen weltweit unterwegs. 2004 wurde er in den deutschen Vorstand von Ärzte ohne Grenzen gewählt und von 2007-2015 war er Präsident der Sektion. Von 2015-2018 war er gewähltes Mitglied im internationalen, von 2021-2024 im französischen Vorstand von Ärzte ohne Grenzen. Tankred Stöbe arbeitet als Facharzt für Innere Medizin, mit den Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin und Notfallmedizin in einem Krankenhaus in Berlin. Seine Einsätze mit Ärzte ohne Grenzen führten ihn zuletzt nach Syrien, auf ein Rettungsschiff im Mittelmeer, nach Gaza/Palästina, Venezuela, in den Jemen, nach Afghanistan, in die Ukraine, nach Haiti sowie in den Sudan. 2016 wurde Tankred Stöbe auf dem deutschen Ärztetag in Hamburg die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft, die Paracelsus-Medaille, verliehen. 2021 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.